Schwarzwald-Hitzeschlacht und Burning-Roads-Schlafentzug |
Veröffentlicht von Christian (christian evers) am 15.06.2014 |
Radsportler müssen irgendwie doch eine leicht verrückte Ader haben, mit einem Schuss Masochismuss und einer Portion Technikverliebtheit. Das könnte man fest stellen, wenn man mitbekommt, auf was wir uns so freuen: Da fahren 5 Vereinsmitglieder zusammen in den Schwarzwald, um dort zu Pfingsten 4 Tage langbei gnadenlos gutem Wetter im Schwarzwald himmelwärts zu stürmen, um dann ein paar Tage später z.T. auch noch hier im Emsland an der 400km-Ultra-Marathon-Veranstaltung "Burning Roads" teilzunehmen. Toll wars ... :-)
Die Idee zur Schwarzwaldtour entstand beim letzten Sommerfest und fand gleich begeisterte Mitstreiter. Leider konnten am Ende nicht alle eingeplanten Vereinsmitglieder teilnehmen, aber auch so waren wir eine schlagkräftige Truppe. Die gute Wetterankündigung wurde vor Ort noch getoppt. Die Sonne sorgte bereits am ersten Tag für heftigen Sonnenmilcheinsatz und gute Laune. Das Hotel war leider in einem kleinen Nebenort von Gernsbach, auf unserem "Hausberg". Den mussten wir also am Schluß jeder Etappe auch noch wieder erklimmen. Am Schluss war es aber gar nicht mehr so schlimm.
Und so kamen wir bereits am Ende des ersten Tages mit dem flachen Abstecher durchs Rheintal in den Elsaß am Schluss doch noch auf einige Höhenmeter und müde Beine.
Bei der zweiten und dritten Tour ging es dann richtig rein in den Schwarzwald, die Sonne brannte noch heißer, die Anstiege wurden länger und manchmal auch länger und steiler. So wurden die Pausen immer wichtiger und wir machten ausgiebig Gebrauch davon.
Aber nach den Pausen ging es erfrischt weiter und mit jedem Tag in den Beinen machten die Höhenmeter mehr Spaß.
Abends und auch zwischendurch mal gabs natürlich immer auch isotonische Getränke (ohne Alkohol). Leider waren die Gläser immer schnell leer. Der Flüssigkeitsbedarf war doch sehr hoch.
Mancher, der zwischenzeitlich am Berg sehr geflucht hatte und sich zurück nach Hause sehnte, entdeckte dann doch noch echte Bergziegenqualitäten :-).
Am letzten Tag unserer Pfingstour bekamen wir hilfreiche Unterstützung von Jan. Der wohnt in der Nähe und war ortskundig und führte uns über abgelegene kleine Nebenstraßen durch tolle Täler nochmals nach ganz oben auf die Schwarzwaldhochstraße. Und danach in einer Hammer-Abfahrt wieder hinunter nach Baden Baden und Gernsbach mit einem kleinen, abschließenden Abstecher zum Schloss Eberstein. Klasse !
So konnten wir mit einem echten Höhepunkt abschließen und freuen uns auf ein nächstes Mal.
Und um diese tollen 4 Tage noch mit einem weiteren Höhepunkt zu toppen nahmen Volker und Axel Mehrtens und Axel auch noch an der Ultra-Marathon-Veranstaltung "Burning Roads" statt. Hier waren außerdem auch noch Ingo Köster und Thomas Eberhardt angemeldet, sodass auch hier mit 4 Urania-Teilnehmern die Delmenhorster Farben wieder gut vertreten waren.
Im Rückblick schildert Volker, dass nicht so sehr die Länge der Strecke, sondern eher die Müdigkeit und das gleichmäßig ruhige Tempo im geschlossenen Verband die größte Herausforderung war:
Vier von Urania gegen den Schlaf
Am Freitag, den 13. Juni, ging es um 22.30 Uhr gemeinsam mit meinen Bruder Axel nach Ochtrup, nahe der holländischen Grenze. Zum Zeitpunkt unseres Eintreffens lag die ganze Stadt bereist tief im Schlaf; nur wir nicht. Die Anmeldung sollte so um 01.30 Uhr beginnen und der Start war um 02.00 Uhr geplant. Von den angemeldeten 100 Startern waren dann auch 85 mit Zwei- oder Dreirädern zum angesagten Start bereit. Pünktlich ging´s los in Richtung Ems und dann über die nicht mehr erkennbare Grenze in unser Nachbarland Holland. Dort fuhren wir leicht übermüdet auf sehr wenig befahrenen Wirtschaftswegen unserer ersten Pause um 5.00 Uhr nach ca. 75 Km und dem Sonnenaufgang in der landschaftlich reizvollen Gegend entgegen. Gutes Geleit bot ein vorrausfahrender Motorradfahrer, der wenn nötig, auch Kreuzungen und Einmündungen sicherte.
Versorgt wurden wir aus den Begleitfahrzeugen, die zu jederzeit im respektablen Abstand uns gefolgt waren. Ausgestattet mit Wasser und amerikanischen Süßgetränk, kamen als feste Nahrung, wen wundert es, Bananen und gut belegte Brötchenhälften nebst Müsliriegel dazu. Eine super Verpflegung! Langsam wurde es hell und die Müdigkeit verblasste. Das Wetter meinte es gut mit uns und blieb trocken bei ca. 16 °C. So fuhren wir im Verband mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit leicht oberhalb von 26 km/h durch die recht flache und gut bewaldete Landschaft. Nach der zweiten Verpflegungspause waren wir mittlerweile flott unterwegs Richtung Ochtrup, schwenkten dann abermals nach Westen, überquerten eine Vielzahl von Brücken und kamen nach 220 Km zurück zum Startort.
Da Axel am Abend zu einer Hochzeit geladen war, wurde es Zeit, nach dem reichhaltigen Mittagessen die Tour zu verkürzen und nicht die folgende Runde mit ca. 170 Km zu beginnen. Auch bei Ingo und Thomas zeigten sich erste Verschleißerscheinungen und dazu kam ein Speichenbruch am Hinterrad von Ingo, so dass die beiden ebenso den Abbruch der Fahrt erklärten. Da ich das Angebot von Ingo, hier am Ort noch mal sieben bis acht Stunden auf meine Rückkehr von der nun beginnenden Runde zu warten, nicht annehmen wollte, entschloss ich mich ebenso für den Abschluss dieser super organisierten Rundfahrt. Die Betreuung, die Verpflegung und den Ablauf mit Gruppenfotos und Essen waren für mich kaum zu verbessern. Ein gelungener Tag, der mir in bester Erinnerung bleiben wird.
Volker Mehrtens
Christian Evers
Zuletzt geändert am: 26.06.2014 um 04:56
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