Der Titelverteidiger war selbst angeschlagen ins Rennen gegangen, denn in den Tagen vor dem Lauf hatten ihn Magen-Darm-Probleme geplagt. Später kamen die Beschwerden hinzu, die beim Burginsellauf eben zum Programm gehören: Schmerzen in den Füßen und im Nacken sowie Sand in den Schuhen, der die Haut aufscheuert. „Bereits nach 30 Kilometern ging es los“, schilderte Eberhardt. „Nach dem deutschen WM-Spiel habe ich mich gegen 23 Uhr vom Physiotherapeuten Ralf Hemken erst einmal massieren lassen. Nach ungefähr sieben Minuten war ich wieder auf der Strecke.“
Am Ende hatte der Gesamtsieger 165 Runden des 1,205 Kilometer langen Parcours durch die Delmenhorster Graft bewältigt. Mit 199,61 Kilometern ließ Eberhardt den rund fünf Jahre jüngeren Ulrich Niehuß (Dodenhof Running) vier Kilometer hinter sich. Der erneute Erfolg kam für den Bookholzberger durchaus überraschend. „Ich laufe nur rund 32 Kilometer pro Woche. Oliver Leu hingegen legt selbst in schlechten Wochen mehr als 100 Kilometer zurück“, betonte er.
Neben dem Laufen hat Eberhardt das Radfahren beim RV Urania Delmenhorst als Hobby entdeckt. Am Wochenende vor dem Burginsellauf bestritt er noch einen 400 Kilometer langen Radmarathon. Fast seine gesamte Freizeit wird von extremen Herausforderungen bestimmt. Regelmäßig nimmt Eberhardt an Marathon-Läufen teil, zum Beispiel in Bremen und Oldenburg. Dort ist er für das Tempomachen verantwortlich. Solange der Körper mitspielt, will Eberhardt auch weiterhin beim Burginsellauf starten. Selbstverständlich sei das nicht, unterstrich er. „Ich kenne viele Sportler in meinem Alter, die wegen Knie- und Fußproblemen die Laufschuhe an den Nagel hängen mussten.“ Thomas Eberhardt gönnt sich jetzt erst einmal eine Woche Pause, dann startet das Training wieder.