Tobias beim Radmarathon-Cup-Ochtendung

Veröffentlicht von Christian (christian evers) am 16.05.2012
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 Der Radmarathon-Cup-Ochtendung ist eine Reise wert!

 

Am 30. April 2012 fuhr ich mit dem PKW von Delmenhorst in Richtung Koblenz, um den ersten Radmarathon-Cup-Deutschland in diesem Jahr zufahren.

Der DJK Ochtendung trug den 12. „Josef-Oster-Radmarathon“ am 1. Mai 2012 aus. Die Streckenlänge war mit 218 km und etwa 2500 Höhenmeter ausgeschrieben.

 

Nach einer vierstündigen Autofahrt ohne Stau erreichte ich Ochtendung bei herrlichem Frühlingswetter um 19.00 Uhr. Noch rechtzeitig konnte ich die Formalitäten erledigen und anschließend in aller Ruhe einen Zeltplatz für die Nacht suchen. Ich hatte eine erholsame Nacht mit vier Stunden Schlaf, obwohl bei mir als Radsport-Quereinsteiger in der zweiten Saison, ohne jegliche Erfahrung mit so vielen Höhenmetern, schon etwas Lampenfieber einsetzte. In der Nacht setzte ein leichter Gewitterregen ein, der aber rechtzeitig um 5.00 Uhr morgens endete.

 

Zur meiner Überraschung konnte ich kurz vor dem Beginn noch meinen ostfriesischen Landsmann Eberhard aus Emden mit einem „Moin“ begrüßen. Pünktlich um 6.00 Uhr wurde dann durch den Startschuss offiziell der Marathon-Cup freigegeben.

 

Schon gleich nach dem Start herrschte eine entspannte Atmosphäre. Jeder Teilnehmer wusste, dass heute ein ganzer Arbeitstag auf dem Programm stand. Aus Ochtendung heraus in Richtung Mayen begann der erste kleine Anstieg und die Muskulatur erreichte langsam ihre Betriebstemperatur. Die Außentemperaturen waren zu diesen Zeitpunkt durch den Niederschlag in der Nacht sehr mild. Schon jetzt, in den frühen Morgenstunden zeigte sich die Landschaft beim Sonnenaufgang von ihrer schönsten Seite. Mit dem Blick zum Tal und dem Verschwinden des schleierartigen Nebels, bekam man jetzt schon eindrucksvolle Naturbilder der Region Eifel geboten.

 

Allmählich bildete sich auch eine Gruppe aus etwa sechs gleichstarken Fahrern, die bis zum Schluss zusammen bleiben sollte. Nach der ersten Abfahrt erreichten wir den Ort Bad Tönnisstein und die erste Kontrolle. Gestärkt machten wir uns auf den Weg mit dem längsten Anstieg mit ca. 15 km und durchschnittlichen 4% Steigung. Oben am Scheitelpunkt angekommen, hatten wir eine 25 km lange Abfahrt vor uns und wir erreichten zum zweiten mal die Stadt Mayen. Aus Mayen heraus in Richtung Nürburgring, kamen auf 30 km verteilt, mehrere kleine Anstiege hintereinander. Die Verschnaufpausen wurden immer kürzer und der Körper bzw. die Beine zeigten die ersten Anzeichen von Müdigkeit. Aber nach einer kurzen und schneller Abfahrt war für ein Moment alles vergessen. Wir erreichten nämlich den Ort Karden. Hier fuhr man nach einigen scharfen Kurven auf die Mosel zu. Der Eindruck: „FANTASTISCH“.

 

Aus Karden heraus, folgte ein zehn Kilometer langer und relativ flacher Anstieg bis zur Abzweigung Bruttig/Fankel. Ein Fahrer mit Ortskenntnissen sagte so nebenbei: „Hier beginnt der Hunsrück“. Schön dachte ich! Auf etwa 2500 Meter Länge kam dann, nach etwa 115 km in den Beinen, der steilste Anstieg. Leider konnte ich zu diesen Zeitpunkt das Hinterrad meinen Vordermannes nicht mehr halten. Nach einer flachen Passage folgten vier knackige Anstiege und ich verlor den Sichtkontakt zur Gruppe endgültig. Zwischenzeitlich konnte ich zwar bei einer Kontrolle den Kontakt zur Gruppe wieder herstellen. Trotzdem fehlte mir einfach die Kraft das Tempo auf den restlichen 80 Kilometer zu halten und ich verlor zum zweiten mal das Hinterrad.

 

Nach einigen Minuten konnte ich mich dann – trotz der Anstrengungen - doch wieder auf das Radfahren konzentrieren. Angekommen in dem Ort Senheim ging es 40 Kilometer mit etwa 32 km/h entlang der Mosel, mit leichtem Gefälle und etwas Wind ins Gesicht nach Hatzport. Mit einem letzten Blick über die Schulter zur Mosel ging es zum letzten Anstieg für diesen Tag. Angekommen an der sechsten Kontrolle, trank ich eine ersehnte Coca-Cola. Durch die plötzliche Zuckerzufuhr bekam ich noch einmal einen Schub und die letzten 18 km war nur noch Formsache. Glücklich und zufrieden im Ziel angekommen, wurde mir zu meiner Verwunderung mitgeteilt, das ich erst der 40. von insgesamt 280 Marathonis war.

 

Zum Schluss möchte ich mich noch bei dem Veranstalter für den wunderbaren Tag bedanken. Besonders lobenswert war die Freude der Helfer, die uns Radsportler an den Kontrollen empfangen haben. Danke und bis zum nächsten Mal!

 

Tobias Rippen, RV Urania Delmenhorst

 

 

Zuletzt geändert am: 19.05.2012 um 08:16

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