Transalp - immer wieder !

Veröffentlicht von Christian (christian evers) am 13.07.2014
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Unser Vereinsmitglied Tobias Rippen nahm erstmals an der Transalp-Etappenfahrt (Schwalbe-TOUR-Transalp) teil. Wie es verlaufen ist kann man hier lesen:

 

TOUR TRANSALP, IMMER WIEDER!

 

Im Sommer 2013 entschloss ich mich für meine erste Teilnahme an der Transalp. Der Ruf der Veranstaltung und die Erzählungen von befreundeten Radsportlern hatten mich heiß gemacht. Ich entschied mich für die Teilnahme gemeinsam mit den Bremer THERAFIT-Teams. Einige Monate später trafen wir uns dann mit Bernd Rennies in Bremen, der die Teilnahme für die Bremer Teams organisierte. Auf Anhieb herrschte eine tolle Atmosphäre in der Gruppe von 10 Radsportlern, die auch bis zum letzten Tag der Tour anhalten sollte. An diesem Tag wurde die Konstellation der Zweier-Teams bestimmt und den groben Ablauf der Tour erläutert.

Insgesamt waren wir fünf Teams mit dem Namen „THERAFIT“ 1 bis 5. Hinzu kamen Lutz und Jürgen, die uns vorzüglich gefahren und sehr souverän betreut haben.

DANKE Jungs!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Nach der wohlverdienten Winterpause starteten wir gemeinsam das Wintertraining. Bis auf vier Personen aus NRW und der Pfalz beteiligten sich alle regelmäßig an dem gemeinsamen Wintertraining. Außerdem wurde der Harzer und Allgäuer Trainingsangebot durch Rennie`s Rad und Reisen, von allen (bis auf mich) in Anspruch genommen. Zum Glück hatten wir einen relativ milden Winter 2013/2014 mit sehr gut befahrbaren Straßen. So konnte ich auch hier gut trainieren. In den Wintermonaten wurde zunächst nur Grundlagentraining gefahren. Ab Februar kamen dann immer häufigere und längere Intervalle hinzu. Ab April besuchte man endlich die ersten RTF`s und die Monate verstrichen immer schneller.

 

Und plötzlich, waren wir schon im Juni. Noch knappe vier Wochen bis zur Tour. Die ersten Zweifel kamen. Habe ich genug trainiert? Reicht meine Form für die 19.318 Höhenmeter, 19 Pässe, 822 Kilometer und das in 7 Etappen? Fragen, Unwohlsein, Bauchschmerzen.

Immer häufiger wurde ich von heftigen Zweifeln geplagt. In dieser Phase war eine Absage der Tour auch nicht ausgeschlossen.

Aber zum Glück, konnte ich mich noch einmal aufrappeln. Zwischenzeitlich besuchte ich wiederholt RTF`s und mit Andrew aus Oldenburg hatte ich einen ausgezeichneten Trainingspartner. Die Leistungswerte in Watt lagen zum Schluss bei der Wagenfelder RTF auf 115 km sogar bei durchschnittlich 3,21 pro kg Körpergewicht und ab diesem Zeitpunkt fiel die ganze Last von meinen Schultern ab. Besser noch, endlich freute ich mich nach dem gezielten und z.T. mühsamen Training mit 9.700 km in den Beinen auf die Transalp.

 

Am 27. Juni war es endlich soweit. Frühmorgens starteten wie mit zwei Bussen von Bremen nach Mittenwald. Den Samstag nutzten wir bei sonnigem Wetter, uns an die Umgebung zu gewöhnen. Nebenbei erledigten wir noch die Formalitäten und drehten eine lockere Runde mit dem Rad.

1. Etappe: Nach einer kurzen Nacht, starteten wir bei Dauerregen gemeinsam aus dem Block C von Mittenwald nach Sölden. Auf dem Programm standen 115 km und 2475 Hm. Gleich am Anfang überquerten wir die Buchener Höhe zum Aufwärmen und nach einer kurzen Abfahrt nahmen wir den Kühtai im Angriff. Der Anstieg zog sich auf eine Länge von ca. 25 km hinauf. Am Scheitelpunkt angekommen, wehte ein unangenehmerer Wind. Schnell noch wasserfeste Handschuhe angezogen und hinab ins Tal. Nach wenigen Minuten kühlte der Körper durch den Fahrtwind und durch die Nässe aus. Ich entschloss mich, wie die meisten Fahrer sehr vorsichtig die Abfahrt zum Zielort zufahren. Glücklich und ohne Sturz angekommen bereiteten wir uns auf die zweite Etappe von Sölden nach Brixen vor.

 

2. Etappe: Um Punkt 9.00 Uhr startete am Montag das Feld bei sehr angenehmen Temperaturen. Hinauf zum Timmehlsjoch 2500m sanken allmählich die Temperaturen. Morgens in der Frühe räumten noch Streufahrzeuge den Schnee von der Straße. Sehr beeindruckend war die winterliche Landschaft mit den meterhohen Schneewänden am Straßenrand. Oben angekommen, ging es etwa 30 km in Richtung Jaufenpass mit nochmal 1.400 Höhenmetern. Angekommen an der Bergkuppe konnte ich auf die 15 km Abfahrt mein Rad einfach rollen lassen und eine nötige Sicherheit für die nächsten Abfahrten gewinnen. Leider stürzte Bernd etwa zwei Kilometer vor der Zeitnahme, der bis dato mit seiner Team-Partnerin Sylvia auf Platz 7 in der Rubrik „Mixed“ lag. Die Verletzungen zwangen Bernd, die Tour abzubrechen. Noch sehr gezeichnet von diesem Ereignis, konnten wir Sylvia zum Glück dazu überzeugen, das sie gerade jetzt weiter fahren sollte und sie fuhr die nächsten fünf Etappen vorbildlich. An dieser Stelle noch einmal ein großes DANKE, Sylvia!

 

3. Etappe: Nach diesem Schrecken stand die dritte Etappe mit nur 89 km und 2237 Hm von Brixen nach St. Vigil,bevor. Es war eine relativ leichte Etappe die uns über das Grödnerjoch führte. Auf dem Weg dorthin, wurde man regelrecht von wunderbaren Landschaftsbilder erschlagen und die bis nach Arco anhalten sollten.

 

4. Etappe: Am Mittwoch starteten wir um 8.00 Uhr von St. Vigil nach Fiera di Primiero im Regen, der uns etwa 30 km begleitete. 155 km mit 3490 Hm und 5 Pässe sollten heute bezwungen werden. Ich selber fand diese Etappe entlang der Dolomiten nicht unbedingt als sehr anspruchsvoll bzw. schwer. Vielleicht freute ich mich noch über das immer besser werdende Wetter und vergaß bzw. Ignorierte unbewusst die Strapazen.

 

5. Etappe: Und endlich zeigte sich die Sonne am Tag fünf von Fiera di Primiero nach Crespano del Grappa. Immer wieder suchte an diesem Tag sehr viele Fahren den Schatten am Fahrbahnrand um die 122 km mit seinen 3164 und drei Pässen nach der Königsetappe zu meistern.

 

6. Etappe: Gut ausgeruht stand die sechste Etappe mit 142 km, drei Pässe und 2907 Hm bevor. Trotz einem ärgerlichen Missgeschick an der Verpflegungsstelle bei km 55 (ich bin mit einer Orange in der Hand mit dem stehenden Rad umgefallen) bin ich meine höchste Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren. Sie lag bei über 25 km/h. Bei meinem „Umfaller“ bekam leider der Schaltarm einen Schlag ab. Ein präzises Schalten war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Der Frust über meine eigene Dummheit im Eifer des Gefechtes beflügelte meine letzten Reserven für den heutigen Anstieg in Richtung Rovereto. Erschöpft am Pass Valico di Valbona angekommen, suchte ich mir für die letzte Abfahrt des Tages ein sicheres Hinterrad um weitere Blessuren zu vermeiden. Gezeichnet von der Anstrengung erreichte ich glücklich das Ziel, da mir das Finisher Trikot sicher war.

 

7.Etappe: Die letzte Etappe wollte ich unbedingt von Rovereto nach Arco genießen. Angekündigt waren vom Rennleiter Marc Schneider auf der 77 km kurzen mit relativ vielen Höhenmeter von rund 2074 und drei Pässen eine nicht zu unterschätzende Schlussetappe. Schneider betonte beim letzten Briefing auch die 17 %-Rampen am vorletzten Anstieg.

Wie bei den letzten sechs Etappen startete ich immer aus den letzten Block. Mein lieber Teampartner Frank war nicht unbedingt der typische Bergfahrer. Im Vorfeld einigten wir uns, das jeder von uns beiden seine eigene Transalp nach seinen möglichen Leistungspotenzial, ohne Rücksicht auf den Teampartner fährt. Bemerkenswert war hier im Block D die besonders relaxe Stimmung.

Etwa sechs Minuten nach dem Block A überquerten wir die Startlinie. In diesem Augenblick vergaß ich mein gesticktes Ziel für diesen heutigen Tag: Etappe 7 genießen?

Gleich am Anfang merkte ich, das ich noch immer in einer guten körperlichen und mentalen Verfassung war. Mein Ziel für heute änderte sich prompt, ich wollte alle meine Teamkollegen einholen und es sollte mir auch gelingen, bis auf Andreas und Naima, die ich aber kurz vor dem Ziel gesehen habe. Trotzdem war ich sehr zufrieden, weil ich ja vier Minuten später hinter dem Mixed-Team gestartet bin. Erwähnen möchte ich noch die 17%-Rampen. Hier konnte ich mit meinen 65 kg richtig Boden gutmachen und die relative Leichtigkeit genießen.

 

Der letzte Höhepunkt des heutigen Tages und überhaupt der ganzen Woche war das Empfangen des Finisher Trikots und das anschließende Foto der THERAFIT Gruppe. Zum Schluss möchte mich bei allen Personen bedanken, die diese fantastische Tour ermöglicht haben. Ein Dank auch an das Massage Team und besonders an Martin: „Gute Beine gehabt?“ „Ja!“ Aber der letzte Dank gilt vor allem unserem Team. Danke für die wunderbare Zeit, die ich mit EUCH zusammen verbringen durfte.

 

 

Delmenhorst, 10. July 2014 Tobias Rippen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuletzt geändert am: 13.07.2014 um 10:02

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